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Judo

Judo bietet eine Vielzahl an neuen Aspekten gegenüber anderen Sportarten, wenn es um die (sport-)-soziologischen Perspektiven geht. Nach Dipl. soz. päd. Olaf Zajonc suchen immer mehr Kinder und Jugendliche nach Grenzerfahrungen, die sie, bezüglich des Risikos, in schwer kalkulierbare Extremerfahrungen führt oder Situationen auftreten, in denen sie über körperliche Ausschreitungen, in einer Welt, die die Körperlichkeit und die damit verbundene Ausdrucksweise hinten anstellt, Kontakt aufzunehmen versuchen.

Judo findet in einem durch Rituale und Regeln geschütztem Handlungsraum statt, der es zulässt das Kämpfen zu ritualisieren und in einvernehmlichem spielerischen Zweikampf umzusetzen.

Ein professionelles „Training“ geleitet von den vom Deutschen Judo-Bund e.V. festgeschriebenen Judo-Werten, wie Mut, Hilfsbereitschaft, Respekt, Rücksichtnahme und Verantwortung, tragen dazu bei. Hierdurch wird ein kontrolliertes Ausleben und „[…] Erleben von Gefühlen wie Angst, Unsicherheit, Wut, Aggression [ermöglicht] und dem Erproben neuer Verhaltensweisen [Raum gegeben].“1 Dies trägt zur Entwicklung von sozialer Kompetenz und einer Stärkung des Selbstbewusstseins sowie der Wertschätzung seiner selbst und anderer gegenüber bei.

Judo als Sportart kann somit zum erzieherischen Konzept der Schulen beitragen und die sportliche Landschaft bereichern. Dies bewegt uns, Schülerinnen und Schüler mit der Sportart Judo vertraut zu machen und zu animieren mit Spaß ein Leben lang Sport zu betreiben. Die Hoffnung besteht darüber hinaus den Sportverkehr trotz des demographischen Wandels neu zu beleben und langfristig Kooperationen von Schule und Verein sowie die sportlichen Wettbewerbe zu sichern.

Judo ist bereits seit vielen Jahren Bestandteil der schulsportlichen Landschaft. Dies beginnt bei der Kooperation zwischen Schule und Verein im AG-Angebot vom Ganztagsbetrieb, über die Teilnahme beim Bundeswettbewerb der Schulen „Jugend trainiert“ bis zur Verankerung im Rahmen des  Ringen, Rangeln, Raufens oder Kämpfens“ als Bestandteil der Kerncurricula des Sportunterrichts in vielen Bundesländern.

An den bereits angerissenen und an weiteren Zielen zum Schulsport arbeitet die Schulsportkommission des Deutschen Judobundes (DJB). Sie besteht aus den Schulsportreferenten der einzelnen Landesverbänden und Gruppen.



Ansprechpartner

Oliver Pietruschke
Telefon-Nr.: 0176 60903362
E-Mail:  o.pietruschke@remove-this.gmx.de

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Informationen zum Wettbewerb

Regularien und Gewichtsklassen Ausschreibung

Im folgenden finden Sie die gültigen Regularien und Gewichtsklassen für das Bundesfinale Judo von "Jugend trainiert". Die Gewichtsklassen werden durch den Deutschen Judo-Bund im Januar jeden Jahres für das Wettkampfjahr festgelegt. 

Regularien und Gewichtsklassen


Videos & Bilder von Judo

Herbstfinale 2024 | Judo

Überraschungserfolg beim Judo im Team-Wettbewerb: Niedersachsen holt sich den Titel. Wer den Fair Play Preis gewonnen hat und warum die Lauenburgische Gelehrtenschule aus Ratzeburg ein tolles Turnier gekämpft hat, sagen Euch Lukas Riedl & Simon Markhof



Trainingstipps Judo

Liebe Judoka,

wenn wir uns über die Methodik des Judounterrichts Gedanken machen, kommen wir irgendwann zu dem Punkt über die Rolle des Partners nachzudenken. Jeder hat es sicherlich schon erlebt, dass manche Dinge nur mit gut eingespieltem Uke funktionieren. So steht die Frage im Raum, inwieweit der Partner beim Lernen und Üben von Techniken helfen kann, oder sogar helfen soll. „ Gegenseitiges Helfen zum beiderseitigen Wohlergehen“. Schon mal gehört? Bereits 1972 hat MAHITO OHGO in seinem Buch „Judo Grundlagen-Methodik“ die analytisch-synthetische Lehrmethode vorgestellt. Es sollen Teilbewegungen von Uke und von Tori im Tandoku-renshu Stil isoliert geübt werden, um sie dann im Uchi-komi und Nage-komi wieder zusammen zu fügen. Gerade bei Fegetechniken, die ein hohes Timinggefühl erfordern, empfiehlt sich eine solche Vorgehensweise. Zum Beispiel diese weiteren Vorübungen zu Harai-tsuri-komi-ashi, den wir im Judo-Magazin Ausgabe 09-10/03 vorgestellt haben: 

 

Aber auch in allen anderen Trainingssituationen spielt der Partner eine entscheidende Rolle. Zum einen kann er in geschlossenen Situationen des Technikerwerbstrainings helfen, zum anderen kann er in offenen Situationen des Technikanwendungstrainings die Aufgabe gestalten oder den Widerstand dosieren. Egal welche Aufgabe Uke zu erfüllen hat, er muss jederzeit mit Verstand und Einfühlungsvermögen an der Lösung der Aufgabe beteiligt sein. Nur so ist gemeinsames Training langfristig erfolgreich.

Die oberste Zielsetzung beim Erlernen von Bewegungen ist das Vermitteln eines so genannten Bewegungsgefühls. Dabei spielt die Differenzierung der kinästhetischen Wahrnehmung die entscheidende Rolle. Damit ist das Erkennen und Einordnen von unterschiedlichen Muskelspannungen und Gelenkwinkelstellungen gemeint. Uke, der durch gezielte Aufgabenstellungen im richtigen Moment Zug, Druck oder einfach nur dosierte Spannungen auf Tori überträgt, kann so die entscheidende Hilfe zur Entwicklung dieses oben erwähnten Bewegungsgefühls sein. Zum Beispiel entwickelt ein mit geschlossenen Augen angesetzter O-uchi-gari als Reaktion auf das nach vorne kommende Bein von Uke dieses innere Wahrnehmungsgefühl.  

Verbessern beidbeiniger Eindrehtechniken

am Beispiel Ippon-seoin-nage:

In der ersten Serie macht Tori einen korrekten Ansatz, Uke braucht nicht einzugreifen.

In der zweiten Serie hat sich Tori nicht weit genug eingedreht, Uke zieht Tori in die richtige Position, in dem sie weit mit dem freien Arm um Toris Bauch greift.

In der dritten Serie steht Tori wiederum zu weit außen. Jetzt korrigiert Uke durch einen weiten Schritt zur Seite und stellt aktiv die richtige Position her. 

Verbessern von Sicheltechniken

am Beispiel O-soto-gari und O-uchi-gari:

Im ersten Beispiel macht Tori einen Angriffsschritt diagonal rechts vor und folgt mit dem Standbein neben Uke. Erst jetzt setzt Uke den rechten Fuß ein wenig zurück und beugt sich aktiv in die Wurfrichtung. Nun erfolgt der Einsatz des Schwungbeines. Diese Übung wird rhythmisch in Serien 8-12-mal wiederholt. So lernt Tori allmählich mit Hilfe des Partners die korrekte Fußposition und die Zug- und Wurfrichtung kennen.

Im zweiten Beispiel greift Tori mit O-uchi-gari an. Nach diagonalem Auftaktschritt rechts vor und Kreuzschritt hinten links, setzt Uke den linken Fuß aktiv nach vorne, um Platz zu schaffen.   

Jetzt kann Tori die Sicheltechnik ansetzen. Dabei hilft Uke zusätzlich durch aktives Heranziehen des Partners mit dem linken Arm, um Bauch-Bauch-Kontakt herzustellen.

Auch diese Uchi-komi Form soll 8-12 mal rhythmisch wiederholt werden.

Viel Spaß beim gemeinsamen Training!! 


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