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Auf den Spuren der großen Schwester

Für Hanna Hennig, Schülerin der Eliteschule des Wintersports Oberwiesenthal, ist es die erste Teilnahme bei Jugend trainiert für Olympia & Paralympics. Dennoch wusste die 13-Jährige schon vor ihrer Anreise nach Schonach, was auf sie zukommt. Und das aus erster Hand: Ihre ältere Schwester Katharina Hennig, Deutschlands beste Skilangläuferin und seit Peking 2022 Olympiasiegerin im Teamsprint und Silbermedaillengewinnerin mit der Staffel, nahm dreimal am Winterfinale von „Jugend trainiert“ teil. Und wie! Katharina gewann mit Oberwiesenthal bei jedem Auftritt den Titel.

Von Kai Gemeinder

Schon 2008 und 2009 war die Sächsin Mitglied der siebenköpfigen Schulmannschaften, die den Bundessieg feiern konnten, wobei zu dieser Zeit noch andere im Team aus Oberwiesenthal die Bestzeiten vorlegten. Bei ihrem dritten Bundessieg 2011 war es dann Katharina Hennig selbst, die dem Winterfinale ihren Stempel aufdrückte. Sie war in Schonach die schnellste von 175 Einzelstarterinnen und damit Erfolgsgarantin für Sachsens Vorzeigeschule im Wintersport.

Auch Hanna könnte vom Alter her insgesamt dreimal im Skilanglauf am Winterfinale teilnehmen. Ihre Schwester habe ihr für die Premiere auf jeden Fall viel Glück gewünscht und gesagt, dass es in ihrer Zeit voll schön war. „Sie hat mich für meine Rennen motiviert und wir sind in Kontakt“, verrät Hanna. Anders als Katharina 2008 zählt Hanna, die in der AK14 momentan Führende im Deutschen Schülercup ist, aber bereits bei ihrer ersten Teilnahme 2023 zu den allerstärksten Athletinnen im Feld. Im Techniksprint am Dienstag legte Hanna die fünftbeste Zeit in den Schnee und belegte mit ihrem Team Rang zwei im Zwischenklassement. Lediglich die ein bis fast zwei Jahre älteren Schülerinnen vom Sportgymnasium Oberhof waren wenige Sekunden schneller als Hanna, die ohnehin ihre Stärken eher in den klassischen Disziplinen als im Techniksprint sieht.

Dieser eigenen Einschätzung ließ Hanna am Tag der Staffel-Wettbewerbe Taten folgen. Wenn man die Einzelzeiten betrachtet, war nur die anderthalb Jahre ältere Anna-Lena Greiner vom Sportgymnasium Oberhof schneller als Hanna. Als Schlussläuferin konnte diese allerdings nicht verhindern, dass die beiden Oberhofer Staffeln vor ihr die Ziellinie überquerten. Im Zielsprint musste sich die Oberwiesenthalerin Lea Schwede geschlagen geben. Nach kurzer Enttäuschung überwog schon bald die Freude über Platz zwei und damit Silber im Endklassement.

Bei allem sportlichen Ehrgeiz: Um Platzierungen allein geht es ohnehin nicht, wenn man mit der eigenen Schule bei „Jugend trainiert“ antritt, meint Hanna. „Ich finde es schön, wie sich die ganzen Bundesländer vereinen. Es ist einfach ein tolles Erlebnis“, erzählt sie. „Wenn man sieht, wie andere, zum Beispiel aus Berlin, hier laufen und Spaß daran haben, ist das schon toll.“

Besonders deutlich wird der Gemeinschaftscharakter des Winterfinales noch einmal heute Abend, wenn im Kurpark ab 18:30 Uhr (live oder im Nachgang zu sehen auf YouTube) die Siegerehrungen in den Sportarten Skilanglauf, Skispringen, Ski alpin und Para Ski nordisch stattfinden werden. Danach geht das Winterfinale 2023 dann mit der DB Après-Ski-Party zu Ende.

Wenn die 95 Schulteams am 2. März schließlich ihre Rückreise antreten, ist es an Hanna, ihrer prominenten Schwester Glück zu wünschen. Bei den Ski nordisch Weltmeisterschaften steht am Donnerstag die Damen-Staffel auf dem Programm. Hier will Katharina Hennig nach eigener Aussage nach Silber in Peking erneut Edelmetall mit Deutschlands besten Skilangläuferinnen gewinnen. Die „Jugend trainiert“-Familie drückt die Daumen. Und Hanna natürlich auch.

+++Nachtrag vom 2. März 2023+++
Tatsächlich konnte Katharina Hennig im Team mit Laura Gimmler, Pia Fink und Victoria Carl den Silber-Coup der Olympischen Winterspiele wiederholen und wurde mit der Damen-Staffel Vizeweltmeisterin. Damit kehren beide Hennig-Schwestern mit einer Silbermedaille von ihren parallel stattfindenden Wettkämpfen in Schonach und Planica zurück. 

 

Hanna Hennig am Dienstag beim Techniksprint...

...und am Mittwoch bei der Staffelübergabe.

Faires Shakehands zwischen Hanna Hennig (Oberwiesenthal) und Lea Schwede (Oberhof) nach dem denkbar knappen Zielsprint.

Die Skilangläuferinnen des Sportgymnasiums Oberhof bejubeln den Bundessieg in der WK III. alle Bilder © DSSS/sampics

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