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„Die Stimmung war brutal“

Alexander Wieczerzak, Judo-Weltmeister von 2017 und neuer „Jugend trainiert“-Pate seiner Sportart, hat sich in Berlin die Judowettbewerbe angeschaut und ist nicht nur von der Atmosphäre hellauf begeistert.

Von Kai Gemeinder

„Riesengroße Halle, jeder feuert an, das ganze Team ist hinter dem Kämpfer, der gerade auf der Matte steht und versucht, für seine Mannschaft den Punkt zu holen. Also die Stimmung war brutal, einfach grandios“, strahlte der 32-Jährige, der zu Schulzeiten selbst am Schulsportwettbewerb teilgenommen und beim Bundesfinale mit dem Heinrich-Heine-Gymnasium Kaiserslautern dritte und vierte Plätze belegt hat. (Hier geht's zum Porträt des neuen Judo-Paten Alexander Wieczerzak.) Bei seinem ersten Besuch in neuer Rolle fühlte er sich phasenweise in die damalige Zeit zurückversetzt. Er sei stolz, dass er auch mal ein Teil von diesem Team gewesen sei, Teil von „Jugend trainiert" und dem ganzen System des Schulsportwettbewerbs. „Damals waren das wirklich so kleine Olympische Spiele und es war total aufregend, da als Schulmannschaft kämpfen zu können. Und das hab ich heute mal von einer ganz anderen Seite gesehen und gespürt.“ 

Begeistert zeigte sich Wieczerzak aber nicht nur von der Stimmung, sondern auch von den sportlichen Leistungen der Judoka: „Was ich hier gesehen hab, war meiner Meinung nach Judo auf höchstem Niveau. Die Qualität ist wirklich hoch und das freut mich.“ 

Und Wieczerzak schaute nicht nur zu, er brachte sich auch ein, wo er nur konnte. Als bei den Medaillenkämpfen am Dienstag die Stimmung ihren Höhepunkt erreichte, kommentierte der gebürtige Hesse zusammen mit einem Reporter vom Deutschen Judo-Bund live auf dem Streaming-Portal und transportierte das Judoerlebnis fachkundig und emotional aus der Halle heraus zu den Menschen an den Endgeräten.
 
Später überreichte er Medaillen an die besten Schulmannschaften der Jungen und Mädchen in der WK III (hier geht’s zu den Ergebnissen) sowie Auszeichnungen, die der Deutsche Judo-Bund wie im letzten Jahr für herausragende Einzelleistungen vergab. Der Technikerpreis für den schnellsten Ippon des Turniers ging in diesem Jahr an Leona Dorofeev von der Berthold-Brecht-Schule Nürnberg in Bayern. Sie beendete ihren Kampf mit einem Ippon nach nur 4,33 Sekunden, was eine beeindruckende Leistung darstellt. Der Fairplay-Preis für besonders faires Verhalten im Kampf wurde an Anna Sperova, ebenfalls von der Berthold-Brecht-Schule in Nürnberg, verliehen. Anna zeigte besondere Fairness, indem sie sich nach einem harten Wurf sofort um das Wohlergehen ihrer Gegnerin kümmerte, ihr aufhalf und sie tröstete. Als beste Newcomer wurden der Schüler Angel Angelov von der Gemeinschaftsschule Saarbrücken Dudweiler aus dem Saarland und die Schülerin Magdalena Siedler vom Diesterweg-Gymnasium Tangermünde-Havelberg aus Sachsen-Anhalt ausgezeichnet. Diese Auszeichnung würdigt ihren beeindruckenden Einstieg in den Judo-Sport. Der gelbe Gürtel wurde an Niklas Schubert vom Ruhr-Gymnasium Witten aus Nordrhein-Westfalen und Ty Monheiser von der Gemeinschaftsschule Saarbrücken Dudweiler aus dem Saarland verliehen, um ihre besondere Wettkampfleistung zu honorieren.

Nicht nur über die verdiente Ehrung, auch über den Überbringer der Urkunden, Preise oder Gürtel dürften sich die Judoka sehr gefreut haben. Schließlich bleibt ihnen allen als bleibende Erinnerung ein Bild mit dem Weltmeister, mit dem sie um die Wette strahlen. Das allerdings waren längst nicht die einzigen Fotos, die an diesem Nachmittag von und mit Alexander Wieczerzak geschossen wurden. Nach der Siegerehrung dauerte es etwa eine Stunde, bis auch der letzte Fotowunsch erfüllt und das letzte Autogramm gegeben worden war. Auch zahlreiche Tipps und Ratschläge gab Wieczerzak und beantwortete geduldig jede ihm gestellte Frage. All das genoss der Wahl-Kölner sichtlich. „Es ist ja auch eine schöne Rückmeldung, die ich von den Jugendlichen bekomme“, sagte er und ergänzte: „Ich liebe meinen Job.“ Dann fing er an zu lachen. Wie so oft an diesem Tag, der nicht nur ihm viel Freude bereitet hat, sondern auch dem deutschen Judonachwuchs dank der Anwesenheit des Weltmeisters und neuen Judo-Paten lange in Erinnerung bleiben wird. 

Und was das Schönste ist: Am heutigen Mittwoch kommt es noch zweimal zu einem Wiedersehen zwischen den Athletinnen und Athleten und ihrem Vorbild: Erst beim Mixed-Wettbewerb an gleicher Stelle und später bei der großen Abschlussveranstaltung in der Max-Schmeling-Halle. Auch dort wird Alexander Wieczerzak vor Ort sein und mit Freude die ein oder andere ehrenvolle Aufgabe übernehmen. Die Stimmung wird auch dann wieder „brutal“ sein. So viel steht fest.

Nachtrag: Hier geht's zum Judo-Video unseres Medienteams auf dem YouTube-Kanal von Jugend trainiert für Olympia & Paralympics..
 

© alle Bilder: DSSS

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