von Kai Gemeinder
In der letzten Woche haben wir von Lucas Ansah-Peprah „Ich habe meinem Lehrer und ‚Jugend trainiert‘ viel zu verdanken“ berichtet, der als aktiver Fußballer 2016 von seinem Lehrer ins Leichtathletikteam der Schule berufen wurde, bei „Jugend trainiert“ seine Leidenschaft fürs Sprinten entdeckte und innerhalb von weniger als drei Jahren – ohne jemals zuvor Leichtathletik betrieben zu haben – bei den Junioren zum Staffeleuropameister und Deutschen Meister über 100m avancierte.
Klingt einzigartig. Ist es aber (zum Glück) nicht. Denn der Werdegang von Max Tank liest sich beinahe wie eine Kopie: Der heute 17-Jährige Saarländer spielte eigentlich Handball, hatte keine Berührungspunkte zur Leichtathletik, wurde dennoch von seiner Schule bei Jugend trainiert für Olympia & Paralympics eingesetzt und dort als Sprinttalent entdeckt. Nur ein Jahr später gewann er bei denselben Juniorenmeisterschaften, bei denen Lucas in der U20 über 100m triumphierte, den Juniorentitel der U18 über 400m.
Die ausführliche Story über Max Tank, und was diesen mit der Sprintlegende Armin Hary verbindet, hat Sebastian Zenner in einem sehr lesenswerten Artikel in der Saarbrücker Zeitung veröffentlicht.
Die realen „Sommermärchen“ der beiden Quereinsteiger Lucas und Max erinnern stark an die Geschichte von Johanna Recktenwald, die wir im letzten Winter erzählt haben. Johanna war über Jugend trainiert für Olympia & Paralympics zum Para Skilanglauf gekommen und gewann nur drei Jahre später WM-Bronze im Para-Biathlon. Und das nicht etwa im Nachwuchsbereich, sondern als 17-Jährige bei den Seniorinnen. Ihren kometenhaften Aufstieg haben wir damals im Artikel Like a rising star zusammengefasst.