Von Kai Gemeinder
Den Auftakt machte Elisabeth Prijmak, Jahrgang 2004, am Klavier. Einst studierte sie am Institut zur Früh-Förderung musikalisch Hochbegabter (kurz IFF) der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover, mittlerweile studiert sie Instrumentalpädagogik an eben dieser Hochschule. Die Virtuosität ihres Spiels war ebenso faszinierend, wie die des 15-jährigen Saxophonisten Jannes Wald, der als Frühstudent im vierten Semester das IFF besucht. Schon bei den Auftritten dieser beiden mochte man seinen Augen und Ohren kaum trauen – wollte die Qualität der Darbietungen doch so gar nicht zum Alter der Vortragenden passen.
Und dann kam Charlotte Melkonian und setzte dem ganzen die Krone auf. Das zehnjährige Mädchen ist Frühstudentin im fünften Semester der Vorklasse des IFF und wird zudem am Julius-Stern-Institut der Universität der Künste in Berlin unterrichtet. Am Klavier von Elisabeth Prijmak begleitet, spielte Charlotte ihr Cello mit einer Hingabe und Professionalität, die das Publikum in ungläubiges Staunen versetzte.
Alle drei haben bereits zahlreiche, teils internationale Auszeichnungen erhalten, und auch bei Jugend musiziert Preise gewonnen. Beim Essen im Anschluss an den offiziellen Teil der Veranstaltung waren sie das Gesprächsthema Nummer eins, obwohl es bei „Jugend trainiert“ doch eigentlich um Sport geht.
Aber natürlich hatte auch der Sport seinen Platz im Programm des Begrüßungsabends. Zum Beispiel, als „Jugend trainiert“-Patin Finja Schaake, die als Schülerin mit dem Theo-Koch-Gymnasium Grünberg dreimal Bundessiegerin im Basketball wurde, danach als Profisportlerin erfolgreich war und inzwischen als Sportlehrerin in Hannover arbeitet, sich auf dem Podium mit dem Vorstandsvorsitzenden der Deutschen Schulsportstiftung, Martin Schönwandt, über den Stellenwert von „Jugend trainiert“ für den Schul- und Leistungssport austauschte.
Oder, als Axel Rienhoff, Dienststellenleiter der Landesvertretung, in seinem Grußwort davon sprach, dass der Sport dazu beiträgt, „neben physischen Fähigkeiten auch Lebenskompetenzen wie Durchhaltevermögen, Teamarbeit und Fairness“ zu entwickeln.
Oder, als die anwesenden Vorstandsmitglieder der Deutschen Schulsportstiftung ihrem scheidenden Weggefährten Lutz Gau Abschiedsgeschenke überreichten. 30 Jahre lang war der ehemalige Handball-Nationalspieler der DDR in Mecklenburg-Vorpommern für den Schulsport zuständig und ebenso lange Delegationsleiter seines Landes bei den Bundesfinals. Viele Jahre engagierte sich Lutz Gau darüber hinaus im Vorstand der DSSS. Mit dem Eintritt in den beruflichen Ruhestand am 1. April 2024 wird demnächst auch seine Zeit im Vorstand der Stiftung zu Ende gehen. Tillman Wormuth würdigte Lutz Gau, den er als Kollege und Freund bezeichnete, mit emotionalen Worten. Und der Beschenkte ließ aus dem Stegreif drei Jahrzehnte „Jugend trainiert“-Geschichte im Schnelldurchlauf Revue passieren.
So bot auch dieser Teil des offiziellen Programms reichlich Anknüpfungspunkte für angeregte Unterhaltungen beim anschließenden Get-together. Am häufigsten wurde an diesem „Jugend trainiert“-Abend aber über die musikalisch Hochbegabten gesprochen. Am Donnerstag und Freitag ist es dann wieder an den Sporttalenten, ihr Können zu zeigen und für positiven Gesprächsstoff zu sorgen.