Von Kai Gemeinder
Neben den regelmäßigen Vorstandssitzungen treffen sich die Verantwortlichen der Deutschen Schulsportstiftung einmal im Jahr zu einer Klausurtagung mit dem Ziel, den Schulsportwettbewerb kontinuierlich weiterzuentwickeln. Die Tagung fand 2024 am 12. und 13. November in Berlin statt und befasste sich unter anderem mit möglichen weiteren Ausrichtern des Winterfinales, Marketing-Fragen und Vorschlägen einiger Spitzenverbände zur Veränderung ihrer Wettbewerbsbestimmungen, die in der Ausschreibung 2025/26 Berücksichtigung finden sollen.
Am Abend besuchte die Gruppe außerdem das EuroLeague-Spiel zwischen Alba Berlin und Emporio Armani Mailand. Als Wertschätzung für ihr Engagement hatte die Deutsche Schulsportstiftung hierzu auch die „Jugend trainiert“-Patinnen und -Paten eingeladen. Das Angebot nahmen Alexander Wieczerzak (Judo), Verena Schott (Para Schwimmen), Lena Frerichs (Hockey), Nora Peuser (Rudern), Johanna Holzmann (Ski alpin) und Jochen Wollmert (Para Tischtennis) an. Eine gute Entscheidung, wie sich herausstellen sollte.
Ein besseres Spiel hätte sich der „Jugend trainiert“-Tross kaum aussuchen können, um ein paar sportlich-ausgelassene Stunden miteinander zu verbringen. Denn an diesem Abend wuchs das verletzungsgebeutelte Männer-Team von Alba Berlin über sich hinaus, bezwang Mailand nach beherzter Aufholjagd im zweiten Spielabschnitt und couragiertem Einsatz in der Over Time mit 105:101.
„Jugend trainiert“-Klassentreffen auf der Tribüne und dem Spielfeld
Wesentlich dazu beigetragen hatten mit Jonas Mattisseck und Tim Schneider zwei Leistungsträger, die schon in der Jugend für Alba spielten. Auch in den „Jugend trainiert“-Teams des Schul- und Leistungssportzentrums Berlin machten sie in jener Zeit bereits auf sich aufmerksam. Jonas Mattisseck, gegen Mailand mit 21 Punkten – darunter fünf Dreiern – drittbester Schütze seiner Mannschaft, wurde 2016 „Jugend trainiert“-Bundessieger im Basketball (siehe Foto). Der drei Jahre ältere Tim Schneider war als Schüler in früheren Jahren beim Bundesfinale erfolgreich. In der EuroLeague führte er Alba nervenstark mit zwei Freiwürfen zum 92:92 in die Verlängerung, welche Alba schließlich vielumjubelt für sich entschied. Mit Amon Dörries sammelte außerdem ein 18-jähriges Alba-Talent einige Minuten Spielzeit, das vor gerade einmal zwei Jahren noch beim Frühjahrsfinale 2022 den Bundessieg mit dem SLZB geholt hatte.
Und dann wäre da noch Nyara Sabally zu nennen, die vor einem Monat mit New York Liberty in der besten Basketball-Liga der Welt den WNBA-Titel gewonnen hatte und dafür auf dem Parkett von den Alba-Verantwortlichen Marco Baldi und Svenja Brunckhorst geehrt wurde. Die in Berlin aufgewachsene deutsche Nationalspielerin zeigte im alles entscheidenden fünften Final-Match eines der besten Spiele ihrer Karriere, woraufhin New Yorks Superstar Breanna Stewart Sabally als „X-Faktor“ bezeichnete und ergänzte: „Wir brauchten einen Funken, und das war sie.“
Ob die 1,96 Meter große Centerspielerin bei ihrem Heimatbesuch auch bei den Alba Profis Funken entfacht hat, bleibt offen. Sicher aber ist, dass sie Jahre zuvor als Schülerin des SLZB maßgeblich zu den Erfolgen der Berliner Eliteschule des Sports im weiblichen Basketball beigetragen hat. Mehrmals gewann Nyara Sabally bei „Jugend trainiert“ den Bundessieg (siehe Foto von 2015), ehe sie ihren Lebensmittelpunkt in die USA verlegte, wo sich die 24-Jährige mit dem Titel in der US-Profiliga – wie sie selbst sagt – nun einen Traum erfüllte.