Von Maximilian Henneberg
Angestoßen wurde das Projekt bereits zum Frühjahrsfinale im Mai, als der Handball-Verband Berlin zusammen mit dem Streaming-Anbieter Solidsport die Handball-Finalspiele in allen vier Wettkampfklassen übertrug. Verhältnismäßig hohe Zugriffszahlen sowie die recht unkomplizierte Umsetzung konnten überzeugen und stellten damit die Weichen für die weitere Zusammenarbeit. So wurden anschließend erste Überlegungen angestellt, wie ein ganzes Bundesfinale in die Wohn- und Klassenzimmer in ganz Deutschland gebracht werden kann.
Das Ergebnis waren Livestreams in fast allen Sportarten beim darauffolgenden Herbstfinale. Lediglich die Sportart Golf ließ sich aufgrund technischer Hürden noch nicht umsetzen. Insgesamt wurden 158 Streams an drei Wettkampftagen in neun olympischen und drei paralympischen Sportarten ausgestrahlt. Hierfür waren 21 Kameras und viele helfende Hände im Einsatz. Am Ende konnten über alle Streams verteilt 25.928 Aufrufe und insgesamt 4.262 angeschaute Stunden verzeichnet werden. Zahlen, mit denen das Organisationsteam sowie der Streaming-Partner Solidsport durchaus zufrieden sein können.
Friederike Sowislo, Geschäftsführerin der Deutschen Schulsportstiftung, ist zufrieden mit den ersten Erfahrungen mit dem Pilotprojekt: „Wir sind sehr froh darüber, wie gut die Livestreams unserer Wettbewerbe während des 100. Bundesfinals in Berlin angenommen wurden. Die Nachfrage an den angebotenen Streams war durchgängig hoch und das Interesse an zusätzlichen Übertragungen deutlich vorhanden. Daher wollen wir dieses digitale Angebot auch in Zukunft möglich machen. Wir freuen uns sehr über die positive Zusammenarbeit mit unserem Streaming-Partner Solidsport sowie den beteiligten Sportfachverbänden, die eine Umsetzung in diesem Umfang überhaupt erst möglich macht.“
Die meisten Aufrufe konnten am zweiten Wettkampftag, dem wettkampfreichsten Tag, verzeichnet werden. Insgesamt verfolgten an diesem Donnerstag 10.050 Zuschauerinnen und Zuschauer live das Geschehen bei den Wettbewerben. Darüber hinaus gab es 354 Aufrufe zu einem späteren Zeitpunkt. Über alle Wettkampftage verteilt wurden die Sportarten Leichtathletik und Para Leichtathletik, welche zusammen im Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark durchgeführt wurden, mit Abstand am häufigsten angeschaut. Mit 8.006 Aufrufen verzeichneten diese beiden Sportarten knapp ein Drittel der gesamten Aufrufzahlen. Im Ranking dahinter landen Judo (2.763 Views) und Beach-Volleyball (2.457 Views).
Es ist außerdem interessant, in welchen Ländern außerhalb von Deutschland das Herbstfinale verfolgt wurde. So wurden die Streams des Bundesfinals in insgesamt 29 verschiedenen Ländern, u.a. der Schweiz, dem Vereinigten Königreich, Irland und den Niederlanden angeschaut. Der größte Schulsportwettbewerb der Welt hat demnach nicht nur in Deutschland seine Fans.
Nach vielen hilfreichen Rückmeldungen und Verbesserungsideen zum Livestreaming während des Herbstfinales arbeiten die Verantwortlichen bis zum nächsten Bundesfinale kontinuierlich daran, den „Jugend trainiert“-Fans ein noch besseres Livestreaming-Erlebnis bieten zu können und eventuell sogar die Programmbreite der Streams auszubauen. Der Blick richtet sich deshalb in Richtung Winterfinale 2023 in Schonach. Auch bei dieser Veranstaltung möchte die Deutsche Schulsportstiftung zusammen mit Solidsport ein Streaming-Angebot schaffen. Die Vorbereitungen hierfür laufen bereits. Ihr könnt also schon gespannt sein.