Von Kai Gemeinder
Im Nachgang bezeichnen Teilnehmende die Zeit beim Bundesfinale regelmäßig als ihr persönliches Schulsport-Highlight des Jahres. Der besondere Reiz des Winterfinales liegt dabei in der Vielfalt: In den Langlauf-Disziplinen gibt es Wettkampfklassen für junge Menschen mit und ohne Behinderung. Zudem fallen Entscheidungen im Ski alpin und Skispringen, wodurch das Winterfinale zur Multisportveranstaltung wird. Und nicht zuletzt zeigt sich die Vielfalt des Schulsportwettbewerbs auch in seiner Kombination aus Breiten- und Leistungssport.
Während für viele Schülerinnen und Schüler aus den schneeärmeren Bundesländern wie etwa Berlin oder Schleswig-Holstein das olympische Motto „dabei sein ist alles“ gilt, kämpfen in den gleichen Wettbewerben Deutschlands Toptalente aus den Wintersporthochburgen um die Bundessiege. Die Freude am Skisport ist es, die beide Gruppen miteinander teilen. Den Talenten bietet der Schulsportwettbewerb aber zusätzlich eine attraktive Möglichkeit, sich auf nationaler Ebene mit den Besten ihrer Altersklassen zu messen.
Armbruster, Hennig, Carl, Walter – sie alle nahmen als Schülerinnen am „Jugend trainiert“-Winterfinale teil
Immer wieder dient „Jugend trainiert“ als Sprungbrett für spätere Spitzensportkarrieren. Vizeweltmeisterin Nathalie Armbruster zum Beispiel, die vor wenigen Tagen Geschichte geschrieben hat, als sie in der Nordischen Kombination beim prestigeträchtigen und erstmals für Frauen ausgetragenen Seefeld-Triple triumphierte, machte bereits 2017 beim „Jugend trainiert“-Winterfinale auf sich aufmerksam. Im Skispringen fiel sie nicht nur durch ihren besonderen Helm, sondern auch mit Bestweiten auf, und sicherte damals dem Regionalteam Schwaben den Bundessieg.
Auch die Skilanglauf-Olympiasiegerinnen von 2022 Katharina Hennig und Victoria Carl führten einst bei „Jugend trainiert“ ihre Schulteams zum Bundessieg, ehe sie international für Furore sorgten. Hennig gewann den Titel dreimal (2008, 2009, 2011), Carl einmal (2010). Noch erfolgreicher fällt die „Jugend trainiert“-Bilanz von Leonie Walter aus. Zwischen 2016 und 2019 gewann die sehbeeinträchtigte Sportlerin mit ihrer Schule viermal in Folge den Titel beim Winterfinale, 2022 holte sie dann bei den Paralympics Gold im Para Biathlon.
Die Liste ließe sich endlos fortsetzen. Und so ist zu erwarten, dass auch beim Winterfinale 2025 wieder Nachwuchskräfte in Erscheinung treten werden, denen eine erfolgreiche Spitzensportkarriere bevorsteht.
Winterfinale findet zum zweiten Mal in Folge im Allgäu statt
Veranstalter eines jeden Winterfinales ist die Deutsche Schulsportstiftung in Kooperation mit dem Deutschen Skiverband (DSV), der Deutschen Behindertensportjugend und Special Olympics Deutschland. Ausgerichtet wird das erste Bundesfinale des Jahres 2025 – wie schon im Jahr zuvor – vom Bayerischen Staatsministerium für Unterricht und Kultus in Kooperation mit der Marktgemeinde Nesselwang und dem Skiklub Nesselwang.
Als zentrale Begegnungsstätte während der Bundesfinalveranstaltung dient die Alpspitzhalle Nesselwang. Nach der Akkreditierung am Sonntag, dem 16. Februar, finden dort auch die Eröffnungsfeier am Montag und die Abschlussveranstaltung mit Siegerehrung am Mittwoch statt. Zusammen gefeiert wird außerdem bei der Après-Ski-Party der Deutschen Bahn, die am Dienstag im Skigebiet Alpspitz für ausgelassene Stimmung sorgen wird.
Als Wettkampfstätten sind das Skigebiet Alpspitz in Nesselwang für Ski alpin und die K20-Schülerschanze der Faulenbach-Schanzen in Füssen fürs Skispringen vorgesehen. Die olympischen und paralympischen Langlaufwettbewerbe werden je nach Wetterlage entweder im Trendsportzentrum Nesselwang oder im Nordic Zentrum Oberstdorf ausgetragen.
„Jugend trainiert“ wird im Para Ski nordisch noch inklusiver
Erstmals sind bei einem Winterfinale im Skilanglauf auch Schülerinnen und Schüler mit motorischer Einschränkung startberechtigt. Diese können gemeinsam mit sehbeeinträchtigten Kindern und Jugendlichen eine Mannschaft bilden. Als Berechnungsgrundlage zur Vergleichbarkeit der Förderschwerpunkte wird je nach Stärke der Beeinträchtigung die Leistung nach dem Prozentsystem der FIS (Fédération Internationale de Ski) differenziert. (Nähere Infos zum neuen Modus gibt es hier.) Neben der kombinierten Wettkampfklasse Förderschwerpunkt „Sehen“ und Förderschwerpunkt „Körperliche und motorische Entwicklung“ gehen außerdem wie bisher Schülerinnen und Schüler aus dem Förderschwerpunkt „Geistige Entwicklung“ in einer eigenen Wettkampfklasse an den Start.
Insgesamt werden beim Winterfinale acht Wettbewerbe angeboten: drei im olympischen Skilanglauf, zwei im Para Ski nordisch, zwei im Ski alpin und einer im Skispringen.
Prominenz aus Sport und Politik kommt in Nesselwang zusammen
Neben den fürs Winterfinale qualifizierten Schulteams werden auch einige Prominente aus Sport und Politik im Laufe der Finalwoche vom 16. bis 20. Februar in Nesselwang erwartet. Ihr Kommen angekündigt haben unter anderem Anna Stolz (Bayerische Staatsministerin für Unterricht und Kultus sowie Schirmherrin des Winterfinales 2025), Martin Wunsch (Amtschef Bayerisches Staatsministerium für Unterricht und Kultus), Martin Schönwandt (Vorstandsvorsitzender Deutsche Schulsportstiftung) sowie Biathlon-Olympiasiegerin Kati Wilhelm und Alpin-Weltmeisterin Miriam Vogt (beide DSV-Vizepräsidentinnen). Wie schon im letzten Jahr werden zudem „Jugend trainiert“-Patin Johanna Holzmann (Ski alpin) und Langlauf-Pate Michi Greis vor Ort sein. Auch das macht natürlich den Reiz eines Winterfinales aus: Die Stars der Zukunft treffen bei „Jugend trainiert“ auf ihre sportlichen Vorbilder.
Weitere Informationen zum Bundesfinale Winter 2025, inklusive des genauen Zeitplans, sind unter folgendem Link abrufbar: