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Weltmeistertitel als Gemeinschaftsleistung

Das Schul- und Leistungssportzentrum Berlin hat bei der ISF Schulweltmeisterschaft im Beach-Volleyball Gold und Bronze gewonnen. Daran beteiligt waren mehr Spielerinnen und Spieler als es auf den ersten Blick erscheint. Und das hat durchaus etwas Kurioses.

von Kai Gemeinder

Beach-Volleyball gilt auf leistungssportlicher Ebene immer noch als vergleichsweise junge Sportart. 1996 wurde Beach-Volleyball ins olympische Programm aufgenommen, 1997 folgte die erste offizielle Weltmeisterschaft. Und so fanden auch erst zum 5. Mal überhaupt Welttitelkämpfe der besten Schulmannschaften im Beach-Volleyball statt, organisiert und ausgerichtet von der International School Sport Federation (ISF). Erstmals am Start waren dabei Jungen- und Mädchenteams des Schul- und Leistungssportzentrum Berlin (SLZB). 

Wie in allen anderen Sportarten auch qualifizieren sich die amtierenden Bundessieger von Jugend trainiert für Olympia & Paralympics im Zweijahresrhythmus für die Schul-WM. Allerdings zählt Beach-Volleyball zu den wenigen Sportarten, bei denen sich die Wettkampfklassen auf nationaler (deutscher) und internationaler Ebene erheblich unterscheiden – mit weitreichenden Folgen. Während bei „Jugend trainiert“ gemischte Mannschaften der WK II mit einer Altersgrenze von 17 Jahren an den Start gehen, dürfen die Sportlerinnen und Sportler bei der ISF in den beiden Schulturnieren nur zwischen 13 und 14 bzw. 15 und 16 Jahren alt sein. Zudem finden anders als in Deutschland die einzelnen Wettbewerbe nach Jungen und Mädchen getrennt statt.

Weil Berlin seinen Bundessieg beim Herbstfinale 2018 ausschließlich mit 16- und 17-jährigen Schülerinnen und Schülern errungen hatte, ergab sich nun die Kuriosität, dass bei den ein Jahr später stattfindenden Schulweltmeisterschaften keine(r) von ihnen mehr startberechtigt war.

Lea Kunst, Marie Schieder, Leonie Freytag und Pia Grätz sowie Lui Wüst, Moritz Eckardt, Max Just und Adrian Klooss, die überwiegend am Bundesstützpunkt Berlin, dem VC Olympia 93 Berlin e.V., Volleyball und Beach-Volleyball spielen, waren 2018 überlegen Bundessieger geworden, haben aber mittlerweile allesamt die Altersgrenze überschritten. Sportbildlich gesprochen gaben sie die Vorlage, die nun ihre jüngeren Mitschülerinnen und -schüler vom Schul- und Leistungssportzentrum Berlin im italienischen San Vito lo Capo glorreich verwandelt haben.

Die Entscheidung, welche Schülerinnen und Schüler anstelle der genannten Acht für das SLZB an den Start gehen sollen, haben die Lehrertrainer in Abstimmung mit den Heimatvereinen und dem Landesverband etwa vor einem halben Jahr getroffen. Wie sich nun herausgestellt hat, war es eine gute Wahl, eine sehr gute sogar.

Für das Jungenteam der Jahrgänge 2005/06 wurden die Deutschen Meister ihrer Altersklasse Tamo Wüst und Maximilian Treiter sowie Vincent Sitte nominiert. Sie setzten sich gegen die Mannschaften aus Lettland, den Niederlanden, Brasilien, China, Ungarn und Indien durch und wurden Schulweltmeister 2019. 

Bronze bei den Mädchen derselben Jahrgänge gewannen Angelina Linke, Caprice Seidel und Sophia Prodanov, wobei sie es im Turnier mit Ausnahme von Lettland mit den gleichen Nationen aufnehmen mussten wie ihre männlichen Mitschüler.

Außerdem schickte die Schule noch ein Team der Jahrgänge 2003/04 an den Start, das in der Besetzung Theo Menge, Matis Knedel und Dimitri Till den achten Platz belegte.

Für die Delegation des Schul- und Leistungssportzentrum Berlin war es eine überaus erfolgreiche WM-Premiere im Beach-Volleyball, wenngleich die Schulverantwortlichen den älteren Schülerinnen und Schülern gerne die Möglichkeit geboten hätten, selbst an den Start zu gehen. Ihren Anteil am sportlichen Abschneiden der Schule haben sie aber auch so: als perfekte Vorlagengeber.

© SLZB

© VCO Berlin

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