Von Kai Gemeinder
Es ist 18:27 Uhr als der Dienstwagen der Staatsministerin für Sport und Ehrenamt auf den Parkplatz der Max-Schmeling-Halle einbiegt. Mehr als eine halbe Stunde vor Beginn der Abschlussveranstaltung des Frühjahrsfinales 2025 ist Dr. Christiane Schenderlein bereits vor Ort. Sie spricht mit den Menschen, die für den Schulsportwettbewerb auf höchster Ebene verantwortlich zeichnen, und gibt dem „Jugend trainiert“-Medienteam ein Interview. Dann nimmt sie die Atmosphäre beim Warm Up in der Max-Schmeling-Halle auf, unterhält sich mit Ehrengästen, schüttelt Hände, steht für Selfies bereit.
Auf den Tribünen fiebern derweil 2.800 Schülerinnen und Schüler an der Seite ihrer 600 Betreuenden auf den Beginn der Show hin und feiern sich selbst. Wenig später wird die Staatsministerin auf der Bühne die „Wahnsinns-Stimmung“ loben, unmittelbar bevor sie im ersten Siegerehrungsblock den Schulteams, die auf dem Podest gelandet sind, zu ihren Erfolgen gratuliert.
Ihre Wertschätzung für den Schulsportwettbewerb hatte die Staatsministerin für Sport und Ehrenamt bereits kurz vor der Show in einem Interview zum Ausdruck gebracht. „Das war mir ein ganz, ganz großes Anliegen, mit dabei zu sein“, verriet sie „Jugend trainiert“-Head of Social Media Timo Michael, „weil ich das super toll finde, was hier auf die Beine gestellt wird.“ „Jugend trainiert“ sei eine wunderbare Initiative. Dass es im Koalitionsvertrag der neuen Bundesregierung heißt, „Jugend trainiert für Olympia & Paralympics und die Bundesjugendspiele sind wichtige Institutionen, um Kinder und Jugendliche für den Leistungssport zu begeistern und an den Wettbewerbsgedanken heranzuführen“, versteht Schenderlein als „Handlungsauftrag“ und attestiert: „Das muss man wirklich erst mal schaffen, in dem Koalitionsvertrag so deutlich drinzustehen“.
72 Schulteams für ihre Leistungen von Ehrengästen aus Politik, Sport und Wirtschaft geehrt
In den Tagen des Frühjahrsfinales sind 360 Schulteams in sechs olympischen und drei paralympischen Sportarten angetreten, um in 24 Wettbewerbsklassen die besten Schulteams Deutschlands zu ermitteln. In der Max-Schmeling-Halle erlebten die 72 Podest-Platzierten noch einmal einen großen, emotionalen Moment. Am häufigsten wurden von Moderator Karsten Holland Schulteams aus der Hauptstadt auf die Bühne gebeten. Insgesamt zwölf Medaillen, darunter sechs goldene, sicherten sich Berliner Schulen. Elf Medaillen gingen ins bevölkerungsreichste Bundesland nach NRW, über je acht Medaillen durften sich Schulteams aus Thüringen und Hessen freuen. (Alle Medaillisten finden sich in dieser Übersicht; alle Ergebnisse und Platzierungen sind in der Schulsport-Arena abrufbar.)
Überreicht wurden die Berliner Bären von Vertreterinnen und Vertretern aus Politik, Sport und Wirtschaft. Neben der Staatsministerin Dr. Christiane Schenderlein waren dies: Franziska Becker (Berliner Staatssekretärin für Sport), Stefan Raid (Vorsitzender Deutsche Sportjugend), Dr. Leopold Rupp (Stellvertretender Vorsitzender Deutsche Behindertensportjugend), Shenia Franz (Handball-Patin), Jochen Wollmert (Para Tischtennis-Pate), Finja Schaake (Basketball-Patin), Alexander Wieczerzak (Judo-Pate), Michelle Timm (Turn-Patin), Victoria Bieneck (Beach-Volleyball-Patin), Katrin Holtwick (Beach-Volleyball-Patin), Hilke Lehmann (Deutsche Bahn), Maike Krohn (DFL), Markus Wedler (Molten), Madeleine Nores (Berliner Stadtreinigungsbetriebe) und Stefan Meyer (Airbus).
Bei den spektakulären Showeinlagen fliegen nicht nur Bälle durch die Luft
Eingerahmt wurden die Siegerehrungen von einem sportlichen Unterhaltungsprogramm, bei dem das Publikum ein ums andere Mal die Luft anhielt. Die Strapatenkünstlerin Carla Seitz von der Berliner Artistenschule machte mit ihrem kraftvoll-dynamischen Auftritt den Anfang, das Reverse Show Team zeigte seine Meisterschafts-Choreo „Memento Mori“, während der die Tänzerinnen immer wieder waghalsige Flugeinlagen präsentierten, und die Freestyle Artists brachten mit ihrer BMX und Bike Stunt Show die Halle zum Beben, wobei atemberaubende Sprünge sich mit rasanten Wheelies abwechselten. Zudem wurde in einem Showmatch das 3x3-Format im Rollstuhlbasketball vorgestellt, welches beim Bundefinale erstmals auch im Wettbewerb zur Anwendung kam. Danach bewiesen in einer Basketball-Wurf-Challenge drei weibliche Bundesfinalteilnehmerinnen an der Seite der früheren Nationalspielerin Finja Schaake größere Treffsicherheit als drei ihrer männlichen Kollegen, die wiederum von Stefan Raid unterstützt wurden, der neben seiner dsj-Tätigkeit auch Vizepräsident des Deutschen Basketball Bundes ist.
Für einen festlichen Rahmen sorgten zu Beginn des Abends die ALBAmbinis bei der Vorstellung der Bundesländer, Wasserspringerin Jana Lisa Rother bei der Entzündung der „Jugend trainiert“-Flamme sowie Victorine, die an der Seite des Kontrabassisten Dirk Schmigotzki mit gesanglicher Unterstützung von den Tribünen die deutsche Nationalhymne vortrug. Als diese längst verklungen war, wurde am Ende der zweistündigen Abschlussfeier noch das DB Riesentrikot verlost, auf dem im Laufe der Siegerehrungen die ausgezeichneten Schülerinnen und Schüler sowie alle Ehrenden unterschrieben hatten. Das Trikot der Deutschen Bahn wird künftig an der Stephen-Hawking-Schule Neckargemünd ein neues Zuhause finden und an ein in jeder Hinsicht erfolgreiches Frühjahrsfinale 2025 erinnern.