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Ganz großes Tennis

Die Tennisfamilie von „Jugend trainiert“ startet früher als alle anderen ins Herbstfinale 2019 und muss sich am Ende der Veranstaltung von zwei prägenden Figuren ihrer Sportart verabschieden.

von Kai Gemeinder

Anders als sonst üblich, läutet am Montagmorgen eine große Eröffnungsfeier im Olympiastadion das Jubiläumsfinale ein, weshalb sich die Wettkampf- und Spielpläne für alle um ein paar Stunden nach hinten verschieben. Weil der Zeitplan im Tennis aber ohnehin schon sehr eng ist, haben sich die Turnierverantwortlichen in Abstimmung mit der Deutschen Schulsportstiftung und der Berliner Senatsverwaltung, welche die Sportstätten zur Verfügung stellt, zu einem ungewöhnlichen Schritt entschieden. Sie lassen das Tennisturnier bereits am heutigen Sonntag, dem eigentlichen Anreisetag des Herbstfinales, beginnen.

Sonntag 8:30 Uhr – Frühstart im Tennis

Die Anreise des Tennisnachwuchses inklusive Akkreditierung im Hotel erfolgte dementsprechend bereits gestern. „Wir sind den Betreuerinnen und Betreuern, die für den Wettbewerb übers Jahr gesehen sowieso schon viel Zeit investieren, zu Dank verpflichtet, dass sie nun auch noch einen freien Samstag opfern, um vor allen anderen nach Berlin zu reisen und den reibungslosen Verlauf des Tennisturniers zu ermöglichen“, lobt die Geschäftsführerin der Deutschen Schulsportstiftung Friederike Sowislo das Engagement der Lehrkräfte und Coaches. 

Lediglich das thüringische Mädchenteam reist erst heute an und gibt ihr erstes Match und die Chance auf den Bundessieg kampflos verloren. Das aber auch nur, weil einige Schülerinnen zuvor noch ein anderes Turnier spielen. Alle weiteren 31 Mannschaften haben hingegen gerne die frühere Anreise in Kauf genommen und starten in diesen Minuten ins Turniergeschehen, während sich die über 4.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer der anderen Sportarten erst jetzt aus ganz Deutschland auf den Weg nach Berlin begeben.

Ehrenamtsruhestand für Klaus Roßdeutscher und Hartmut Kneiseler

Früher anreisen mussten aber natürlich nicht nur die qualifizierten Tennismannschaften, sondern auch die ehrenamtlichen Turnierverantwortlichen. Zwei von ihnen geben beim Jubiläumsfinale ihren wohlverdienten Abschied: Klaus Roßdeutscher und Hartmut Kneiseler.

Klaus Roßdeutscher vom Deutschen Tennis Bund zählte einst zu jenen Persönlichkeiten, die sich Anfang der 1980er Jahre dafür einsetzten, dass Tennis ins Programm von Jugend trainiert für Olympia aufgenommen wurde. Wie Gesamtwettkampfleiter Chris Efler erzählt, sei Tennis im Schulbereich keine Kernsportart. Weder früher noch heute. Aber „in zahlreichen Kooperationen und Tennis-AGs, die Schulen und Tennisvereine gemeinsam durchführen, findet der Tennissport regen Anklang“, ergänzt der DTB-Schultennisreferent (hier geht’s zum ganzen Interview).

Klaus Roßdeutscher und seine Mitstreiter leisteten vor über 30 Jahren Überzeugungs- und letztlich Pionierarbeit, indem sie dafür sorgten, dass 1986 erstmals ein Demonstrationswettbewerb Tennis bei „Jugend trainiert“ durchgeführt wurde. Seitdem ist die Sportart und seitdem ist auch Klaus Roßdeutscher dabei. Er hat im Laufe der Jahre viele unterschiedliche Funktionen in der Deutschen Schulsportstiftung und als Vertreter des Deutschen Tennis Bunds beim Schulsportwettbewerb übernommen – und das stets im Ehrenamt.

„Mein Herz wird immer an Jugend trainiert für Olympia hängen und der Wettbewerb wird mir natürlich fehlen, aber es ist wie mit allen Dingen: Wenn man aus dem Beruf oder aus dem Ehrenamt ausscheidet – und zwar selbstbestimmt –, dann ist das eine schöne Sache und man kann auch hinterher gerne wiederkommen. Und es sieht so aus, als wenn mir dies gelänge“, sagte Klaus Roßdeutscher, dessen Nachfolge bereits geregelt ist, bei der gestrigen Akkreditierung im Meininger Hotel. 

Hartmut Kneiseler feiert eigenes Jubiläum und Geburtstag

Auch Hartmut Kneiseler vom Tennis Verband Berlin-Brandenburg hat die Anfänge des Tennis bei „Jugend trainiert“ miterlebt und ist aktiv seit 1989, also 30 Jahren, für den Wettbewerb im Einsatz. Als DTB-A Oberschiedsrichter und Wettkampfleiter wurden ihm beim Turnier seit jeher wichtige Rollen anvertraut. Die Turnierleitung übernimmt mittlerweile seit sechs Jahren Chris Efler, der sich auch schon seit 18 Jahren bei „Jugend trainiert“ engagiert. Für den Schiedsrichtereinsatz zeichnet aber nach wie vor Hartmut Kneiseler verantwortlich. Und der feiert beim Herbstfinale 2019 nicht nur seinen Abschied aus dem Ehrenamt, sondern auch noch seinen 75. Geburtstag – und das ausgerechnet am letzten Spieltag des Herbstfinales.

Sein Engagement und die Liebe zu seinem Sport gehen also so weit, dass er bereit ist, mit den besten Schulmannschaften Deutschlands diesen besonderen Tag zu verbringen und Freunde und Familie mit den Gratulationen warten zu lassen, bis der letzte Ballwechsel gespielt und das Kapitel „Jugend trainiert“ als aktiver Ehrenamtler endgültig geschlossen ist. 

Die Deutsche Schulsportstiftung verneigt sich vor Klaus Roßdeutscher und Hartmut Kneiseler stellvertretend für alle, die sich ehrenamtlich im Sport engagieren, für so viel Einsatzbereitschaft. 

Video

Chris Efler, Klaus Roßdeutscher und Hartmut Kneiseler engagieren sich zusammengenommen seit über 80 Jahren bei "Jugend trainiert"

Neue Akkreditierung - altes Bild: In Klaus Roßdeutschers "Jugend trainiert" Ausweis kommt zum Ausdruck, wie lange er sich schon für den Wettbewerb engagiert

Hartmut Kneiseler bei seiner gestrigen Ansprache im Hotel der Tennismannschaften, in dem auch die Akkreditierung stattfand

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