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„Ich habe meinem Lehrer und ‚Jugend trainiert‘ viel zu verdanken“

Lucas Ansah-Peprah spielte von Kindestagen an leidenschaftlich gern Fußball. Nun ist er 19 Jahre alt, hat im Sommer sein Abitur abgelegt und ist beim Hamburger SV gelandet. Die Erfolgsgeschichte eines jungen Fußballers also? Erfolgsgeschichte, ja – Fußballer, nein.

von Kai Gemeinder

Denn Lucas ist mittlerweile in die Leichtathletik gewechselt, genauer gesagt zum Sprint. Er startet für den HSV und absolviert gleichzeitig im Verein ein Freiwilliges Soziales Jahr.

„Dass es so gekommen ist, habe ich Jugend trainiert für Olympia und meinem ehemaligen Sportlehrer Björn Wißmach zu verdanken“, weiß Lucas.

Der Lehrer erkannte zusammen mit zwei Kollegen das Sprinttalent von Lucas und berief ihn ins Leichtathletik-Schulteam der Otto-Hahn-Schule Hamburg. Diese nimmt seit Jahren regelmäßig an Jugend trainiert für Olympia & Paralympics teil. Lucas hingegen war abgesehen vom Schulsport zuvor nie mit der Leichtathletik in Berührung gekommen, kannte die Sportart eigentlich nur aus dem Fernsehen. Nun aber war Lucas Mitglied einer Leichtathletikmannschaft, qualifizierte sich mit seiner Schule zweimal für das Bundesfinale in Berlin und belegte dort die Ränge elf und zehn. 

„Besonders gut gefallen hat mir damals, dass wir uns als Team gegenseitig angefeuert und motiviert haben“, erinnert sich Lucas. „Ich dachte, in der Leichtathletik als Einzelsportart kämpft jeder nur für sich. Aber so war es bei Jugend trainiert für Olympia nicht.“

Das erstaunliche an Lucas‘ Geschichte: Die erste Teilnahme bei „Jugend trainiert“ liegt gerade einmal drei Jahre zurück und so schnell Lucas‘ Beine ihn über die Tartanbahn tragen, so rasant verläuft seitdem auch seine sportliche Karriere: Lucas schloss sich auf Anraten seines Lehrers einem Leichtathletikverein an, wurde 2017 in seiner Altersklasse Norddeutscher Meister, wechselte 2018 zum HSV und gewann bereits ein halbes Jahr später Bronze mit der 4*100m Staffel bei den U20-Weltmeisterschaften. Im Juli 2019 führte Lucas die Staffel als überragender Schlussläufer zu Gold bei den U20-Europameisterschaften und wurde eine Woche später erstmals Deutscher Juniorenmeister über 100m. Seine Bestzeit liegt derzeit bei 10,42 Sekunden.

„Ohne seinen engagierten Sportlehrer und 'Jugend trainiert'
wäre Lucas womöglich nie zur Leichtathletik gekommen"

„Das Beispiel von Lucas zeigt, dass wir nach wie vor unserem eigenen Anspruch der Talentsichtung gerecht werden und es schaffen, junge Menschen für den Leistungssport zu gewinnen. Ohne seinen engagierten Sportlehrer und 'Jugend trainiert' wäre Lucas womöglich nie zur Leichtathletik gekommen und Deutschland hätte einen Jugendeuropameister weniger," freut sich Thomas Härtel, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Schulsportstiftung, über die Erfolgsgeschichte des jungen Athleten.

Talent allein reicht aber natürlich nicht aus, um im Sport erfolgreich zu sein – schon gar nicht in so kurzer Zeit. „Dahinter steckt viel harte Arbeit“, sagt Lucas‘ Heimtrainer Timo Knoth und sein Schützling bestätigt: „Ohne das richtige Umfeld und intensives Training kommst du nicht weit.“

In welche Richtung es beruflich einmal gehen soll, weiß Lucas noch nicht genau. Seine sportlichen Ziele hat er indes fest im Blick. „Ich will in den nächsten Jahren viel Erfahrung sammeln und bei den Olympischen Spielen 2024 und 2028 dabei sein“, verrät er.

Wenn Lucas in dem Tempo weiter macht wie bisher und von größeren Verletzungen verschont bleibt, steht dem wohl nichts entgegen. Wir werden die Entwicklung des Hamburgers, dessen Stern vor drei Jahren bei Jugend trainiert für Olympia & Paralympics aufgegangen ist, im Auge behalten. Den Namen Lucas Ansah-Peprah sollte man sich auf jeden Fall merken. 
 

Einst Fußballer, nun leidenschaftlicher Sprinter: Lucas Ansah-Peprah

Bezeichnend: Das erste Bild, das Lucas jemals auf seinem Instagram-Kanal veröffentlicht hat, zeigt ihn 2017 beim Bundesfinale von "Jugend trainiert" vor dem Brandenburger Tor. Es ist Ausdruck seiner Verbundenheit zum Wettbewerb. © alle Bilder Instagram/Lucas Ansah-Peprah

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