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Skilanglauf macht glücklich

Im Nordic Zentrum Oberstdorf gingen beim „Jugend trainiert“-Winterfinale 460 Schülerinnen und Schüler im (Para) Skilanglauf an den Start, um in fünf verschiedenen Wettkampfklassen zu zeigen, was sie können. Während manche Schulteams um Gold, Silber und Bronze wetteiferten, galt für andere das olympische Motto „dabei sein ist alles“. Eines aber haben sie gemeinsam: die Freude am Wintersport; die Freude am Langlauf.

von Kai Gemeinder

Insgesamt waren am Dienstag und Mittwoch 74 Schulteams im Nordic Zentrum im Einsatz. Im olympischen Skilanglauf machten Mannschaften aus den Wintersporthochburgen in Bayern, Thüringen und Sachsen die Bundessiege und übrigen Podestplatzierungen unter sich aus. Einen Heimsieg feierte dabei das Gertrud-von-Le-Fort-Gymnasium Oberstdorf in der WK IV Mixed. Die beiden anderen Titel sicherten sich die Nachwuchskräfte des Sportgymnasiums Oberhof (WK III Jungen) und der Eliteschule des Wintersports Oberwiesenthal (WK III Mädchen). Einen weiteren Bundessieg konnte Sachsen im Förderschwerpunkt Geistige Entwicklung verbuchen. Hier siegte das Förderzentrum Oberes Vogtland. Nur im Förderschwerpunkt Sehen bejubelte eine Schule aus dem Flachland den Bundessieg. Das Überregionale Förderzentrum Sehen Neukloster aus Mecklenburg-Vorpommern war aufgrund kurzfristiger Absagen allerdings das einzige Team im Wettbewerb für sehbeeinträchtigte und blinde Schülerinnen und Schüler. (Hier geht es zu den Ergebnissen.)

Das minderte die Freude der Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus dem Nordosten Deutschlands aber nicht im Geringsten. Ganz im Gegenteil: Davis, der in Neukloster zur Schule geht, betonte, er fände es toll, dass auch andere ohne Behinderung mit dabei seien und man sich etwas abgucken könne. Hierin sieht auch Tobias Angerer, DSV-Vizepräsident und früherer Weltklasse-Langläufer, eine Stärke des Schulsportwettbewerbs. Der zweimalige Gesamtweltcup-Sieger sagte, die Schülerinnen und Schüler könnten voneinander lernen, etwas mitnehmen und dadurch selbst besser werden.

Besonders viel abschauen konnten sich die Nachwuchssportlerinnen und -sportler von Hanna Hennig (Eliteschule des Wintersports Oberwiesenthal, WK III Mädchen), Pirmin Mayer (Gymnasium Landschulheim Marquartstein, WK III Jungen), Luca König (Philipp-Melanchthon-Gymnasium Schmalkalden, WK IV Mixed) und Johannes Rank (Diesterwegschule Förderzentrum Sehen Weimar, Para Ski nordisch). Diese vier waren im Techniksprint die Schnellsten ihrer Wettkampfklassen und wurden für ihre herausragenden Leistungen mit dem DB Skier in Gold belohnt.

Viele Sportstars beim Skilanglauf vor Ort

Mögliche Vorbilder befanden sich im Nordic Zentrum Oberstdorf auf wie neben der Strecke – allen voran Kati Wilhelm, die beim Winterfinale 2024 ihre „Jugend trainiert“-Premiere feierte und zusammen mit ihrem Kollegen Harald Kott das Team aus Schmalkalden betreute. Die dreimalige Biathlon-Olympiasiegerin und fünffache Weltmeisterin zeigte sich begeistert vom Wettbewerb – und das nicht nur, weil ihr Team am Ende den Silberrang belegte.

Neben Kati Wilhelm und dem bereits erwähnten Tobias Angerer sahen sich noch weitere Sportstars den Techniksprint am Dienstag oder die Staffel-Rennen am Mittwoch an – so zum Beispiel die „Jugend trainiert“-Pat*innen Johanna Holzmann (Telemark-Weltmeisterin), Jochen Wollmert (Paralympics-Sieger Tischtennis) und Alexander Wieczerzak (Judo-Weltmeister). Ebenfalls vor Ort waren Miriam Vogt (DSV-Vizepräsidentin und Kombinations-Weltmeisterin Ski alpin), Michael Huhn (Co-Bundestrainer Para Ski nordisch), Martin Schönwandt (Vorstandsvorsitzender Deutsche Schulsportstiftung), Pirmin Joas (Bürgermeister Marktgemeinde Nesselwang), Jürgen Kornmann (Marketing-Chef Deutsche Bahn) und viele mehr.

Sie alle konnten miterleben, mit welcher Freude und Leidenschaft die Schülerinnen und Schüler am „Jugend trainiert“-Winterfinale im Skilanglauf teilnahmen. Auf den Punkt brachte es Emily von der CJD Erfurt Christophorusschule: „Ich finde diese Sportart ist richtig. Sie macht halt glücklich.“ Und das gilt, wie durchweg zu beobachten war, eben nicht nur für die besonders ambitionierten Talente aus den Wintersporthochburgen, sondern auch für jene Schülerinnen und Schüler, die aus schneeärmeren Bundesländern wie etwa Hamburg, Berlin oder Schleswig-Holstein zum Winterfinale ins Allgäu gereist sind.

Der hervorragenden Zusammenarbeit zwischen den Verantwortlichen des Skiklubs Nesselwang und Nordic Zentrums Oberstdorf in Kooperation mit dem Deutschen und Bayerischen Skiverband ist es unter Mitwirkung von rund 50 eingesetzten Helferinnen und Helfern zu verdanken, dass die Kinder und Jugendlichen ihren Sport bei sehr guten Wettkampfbedingungen ausüben und genießen konnten. Denn schneearm ist derzeit auch das Allgäu.

Weitere Geschichten rund um die Skilanglauf-Wettbewerbe und zahlreiche Stimmen aus dem Nordic Zentrum Oberstdorf haben wir in drei Videobeiträgen zusammengefasst.

Winterfinale 2024 I Techniksprint Skilanglauf

Winterfinale 2024 I Techniksprint Para Ski nordisch

Winterfinale 2024 I Staffeln Skilanglauf und Para Ski nordisch

Johannes Rank (Diesterwegschule Förderzentrum Sehen Weimar) ging im Para Ski nordisch als "Ein-Mann-Team" für Thüringen ins Rennen. Schon bald soll er aufs Sportgymnasium Oberhof wechseln. In Oberstdorf stand er unter Beobachtung von Co-Bundestrainer Michael Huhn.

"Jugend trainiert"-Premiere für Biathlon-Olympiasiegerin Kati Wilhelm als Betreuerin des Philipp-Melanchthon-Gymnasiums Schmalkalden, das in der WK IV Platz zwei belegte.

Auch dank der Anfeuerung von außen war die Stimmung im Nordic Zentrum Oberstdorf prächtig. © alle Bilder: DSSS/sampics

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