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Mit Power und Pudenz: „Jugend trainiert“ startet bundesweite Bewegungs-Offensive und lässt Kinder in Berlin strahlen

Endlich wieder Sport und sportlicher Wettbewerb an Schulen: Am Berliner Olympiastadion ist der offizielle Startschuss für die „Schulsport-Stafette“ gefallen, die bis Ende September von Bundesland zu Bundesland „reist“, um ein Zeichen für „Jugend trainiert“ und den Schulsport zu setzen. Mit dabei war unter anderem Kristin Pudenz, die 2009 mit dem Team der Sportschule Potsdam Bundessiegerin in der Leichtathletik geworden war und vor wenigen Tagen in Tokio sensationell Olympia-Silber im Diskuswerfen gewonnen hat.

Insgesamt beteiligen sich dieser Tage in Berlin 52 Schulen mit rund 8.300 Schülerinnen und Schülern an der Aktionswoche oder am Wettbewerb im Rahmen der neu ins Leben gerufenen „Schulsport-Stafette“. Medienwirksamer Hauptschauplatz der Initiative war am Donnerstag das Berliner Olympiastadion, worüber im RBB (Video ab Minute 1:05) und auf den Nachrichtenportalen von Süddeutscher Zeitung, Berliner Morgenpost, Welt, RTL, T-Online, 1&1 und vielen anderen berichtet wurde. 

Vor der imposanten Kulisse des Olympiastadions konnten gruppenweise 300 Schülerinnen und Schüler an zahlreichen Aktionsständen der „Jugend trainiert“-Partner unterschiedlichste Bewegungsangebote wahrnehmen und den Runletics-Parcours durchlaufen. Bei dieser neuen urbanen Sportart müssen auf einer Laufstrecke von 500 Metern elf Hindernisse überwunden werden. 

„Das ist kein Kindergarten“

Nicht nur aufgrund des herrlichen Sommerwetters war dies eine schweißtreibende Angelegenheit. Chris Mendumo von der Peter-Härtling-Grundschule stellte nach Überqueren der Ziellinie schwer atmend fest: „Das ist kein Kindergarten!“ Sein Lieblingsfach sei Sport, erzählt der Grundschüler. Chris ist froh, dass die Sommerferien vorbei sind und seine Schule bei der „Schulsport-Stafette“ mitmacht. So wie ihm ging es an diesem Tag allen anwesenden Kindern. Wo man hinsah, blickte man in glückliche Gesichter. „Nach eineinhalb Jahren wieder Kinder gemeinsam beim Sportreiben zu sehen – mir sind die Tränen gekommen“, machte Björn Lengwenus, Schulleiter der Stadtteilschule Alter Teichweg Hamburg, aus seinen Emotionen keinen Hehl. Der in der Pandemiezeit mehrfach ausgezeichnete Pädagoge war extra nach Berlin gekommen, um symbolisch den Staffelstab entgegenzunehmen, weil die „Schulsport-Stafette“ in der nächsten Woche weiter in die Hansestadt ziehen wird.

Während die Schülerinnen und Schüler sich draußen sportlich betätigten, fand im Innern des Olympiastadions eine Pressekonferenz zum offiziellen Auftakt der „Schulsport-Stafette“ statt. Den Fragen von Moderator Matthias Killing stellten sich Kristin Pudenz (Silbermedaillengewinnerin der Olympischen Spiele in Tokio im Diskuswerfen), Michael Dennis (Goalball-Europameister mit Goldambitionen bei den Paralympics in Tokio), Dr. Thomas Poller (Vorstandsvorsitzender der Deutschen Schulsportstiftung, die „Jugend trainiert“ veranstaltet), Aleksander Dzembritzki (Staatssekretär für Sport im Berliner Senat), Dr. Hanno Wienhausen (Mitglied der Geschäftsleitung Nord des neuen „Jugend trainiert“-Premiumpartners Allianz Deutschland AG) sowie Björn Lengwenus (Preisträger Grimme-Online-Award und Deutscher Schulpreis).  

„Bewegung und Sport müssen elementarer Bestandteil von Schule sein“

Letzterer stellte rückblickend fest: „Schülerinnen und Schüler haben sich nach Schule gesehnt, was für Schule sonst gar nicht so üblich ist. Aber sie haben sich nicht so sehr nach Deutsch, Mathe, Englisch gesehnt. Sie wollten ihre Freunde wiedersehen, auf den Schulhof gehen und vor allem zusammen etwas erleben und Sport treiben. Das hat ihnen gefehlt. Deshalb sind diese Momente, wo wir alle zusammenkommen und was erleben, so wertvoll. Das macht Bildung aus. Deshalb wünsche ich mir, dass der Fokus jetzt auf Kinder und Sport gelegt wird, und freue mich, wenn die ‚Schulsport-Stafette‘ nächste Woche auch in Hamburg stattfindet.“

„Ich weiß, dass wir den Kindern und Jugendlichen in den vergangenen eineinhalb Jahren viel abverlangt haben“, räumte Berlins Staatssekretär Aleksander Dzembritzki ein und gab zu, die Politik habe nur auf die Gesundheit im Sinne der Pandemiebekämpfung geschaut und „die physische und psychische Gesundheit der Kinder gar nicht so in den Blick genommen“. Das müsse in Erwartung einer vierten Welle besser werden. „Wir brauchen gute Hygienekonzepte. Der Sport hat gezeigt und bewiesen, wie stark er an der Stelle ist“, so der Sportpolitiker.

Genau darum geht es auch Dr. Thomas Poller: „Wir wollen mit unseren kreativen Ideen unter Berücksichtigung von Hygienekonzepten Schulen und junge Menschen ansprechen und sie motivieren, sich an der ‚Schulsport-Stafette‘ zu beteiligen. 1.000 Schulen haben sich bereits registriert. Im Rahmen der Aktionswochen sind Anmeldungen in den meisten Bundesländern immer noch möglich. Täglich kommen weitere Schulen dazu. Wir wollen gemeinsam ein Zeichen setzen und sagen ganz klar: Bewegung und Sport müssen elementarer Bestandteil von Schule sein.“

„Es ist entscheidend, dass man es schafft, Kinder und Jugendliche dazu anzuhalten, sich zu bewegen und sportlich zu betätigen“, findet auch Allianz-Vertreter Dr. Hanno Wienhausen, der einst selbst mit seiner Rudermannschaft den 2. Platz beim Bundesfinale von „Jugend trainiert“ erreichte. Sport sei ganz wichtig für die Persönlichkeitsentwicklung und wenn die Allianz mit ihrem Engagement bei Jugend trainiert für Olympia & Paralympics dazu einen Beitrag leisten könne, mache ihn das stolz. 

Der Versicherer möchte junge Menschen auch dazu anregen, sich mit gesellschaftlich relevanten Themen auseinanderzusetzen und hat bei der PK zu diesem Zweck die „Allianz-Werte-Challenge“ vorgestellt. Schülerinnen und Schüler zwischen 12 und 19 Jahren sind aufgerufen, zu den Themen Vielfalt, Inklusion, Nachhaltigkeit und Fair Play kurze Sportvideos zu erstellen und ab dem 27. September unter www.jugendtrainiert.com/allianz einzureichen. Die Challenge startet zeitgleich mit dem „Bundesfinale 2021 vor Ort“, zu dem sich die sportlichsten Schulen Deutschlands im Rahmen der „Schulsport-Stafette" qualifizieren können. Die besten Beiträge gewinnen eine Klassenfahrt zu einem Heimspiel des FC Bayern München in der Allianzarena. 

„Der Team-Wettbewerb hat ein enormes Wir-Gefühl erzeugt“

Den Wert von „Jugend trainiert“ weiß auch Kristin Pudenz aus eigener Erfahrung genau einzuschätzen. Als sie 2009 mit der Sportschule Potsdam den Leichtathletik-Wettbewerb gewann und 2010 Platz drei erreichte, wurden die Bundessieger traditionell zentral in Berlin ermittelt. „An die genauen sportlichen Ergebnisse kann ich mich gar nicht mehr erinnern. Was ich aber nie vergessen werde: Der Team- Wettbewerb hat ein enormes Wir-Gefühl erzeugt. Freundschaften haben bis heute Bestand“, erinnert sich die 28-Jährige. „Ich freue mich, dass ‚Jugend trainiert‘ auch in diesen herausfordernden Pandemiezeiten eine so tolle Aktion auf die Beine stellt. Für die Kinder und Jugendlichen ist es ein Erlebnis – und Sport und Bewegung für sie gerade jetzt extrem wichtig.“

Und weil der Sport auch immer von seinen sportlichen Vorbildern lebt, war es für den Nachwuchs natürlich an diesem Tag im Berliner Olympiastadion ein besonderes Highlight, Kristin Pudenz und Michael Dennis zu treffen, sich mit ihnen zu unterhalten und fotografieren zu lassen. Sogar die Silbermedaille durften die Kleinen anfassen und sich einen extra Motivationsschub fürs eigene Sporttreiben abholen. Aber auch Michael Dennis ließ es sich nicht nehmen, die Medaille (schon einmal) in die Hand zu nehmen.

Was der Potsdamerin in Tokio gelang, will der Goalballer noch schaffen. Der „Jugend trainiert“-Botschafter reist mit großen Zielen zu den Paralympics. „Wir wollen Gold holen. Als WM-Zweiter und Europameister muss dies unser Anspruch sein. Insgesamt haben sechs Teams Gold-Chancen“, sagt der 28-jährige Nationalspieler, der am Dienstag nach Tokio aufbrechen wird. Er betonte, wie groß der Stellenwert von „Jugend trainiert“ als Sichtungsplattform im paralympischen Sport sei und zeigte sich begeistert davon, dass der Wettbewerb in der Pandemie neue Wege gehe, um Kinder und Jugendliche auch weiterhin für den Sport zu gewinnen.

Zeitgleich mit Berlin fand die „Schulsport-Stafette“ auch in Mecklenburg-Vorpommern statt, worüber wir am Montag berichten werden. Bereits in der vergangenen Woche hat Bayern vor dem offiziellen Start der Aktion unmittelbar vor Beginn der dortigen Sommerferien mit 60 Schulen den Anfang gemacht (wir berichteten). Als nächste Ziele steuert die Stafette Hamburg und Schleswig-Holstein an. Danach geht es weiter in Brandenburg. Anmeldungen zur Aktionswoche sind noch in NRW, Niedersachsen, Saarland, Bremen, Rheinland-Pfalz, Sachsen, Hessen, Thüringen, Baden-Württemberg und Sachsen-Anhalt möglich. Alle Informationen und die genauen Fristen zur „Schulsport-Stafette" befinden sich hier.

kg
 

Schüler*innen bejubeln zusammen mit Gästen aus Schule, Sport, Politik sowie "Jugend trainiert"-Partnern und -Sponsoren vor dem Jubiläumsbus den Start der "Schulsport-Stafette". © DSSS/sampics

Mit Begeisterung und sportlichem Ehrgeiz nahmen die Grundschüler*innen das Bewegungsangebot am Berliner Olympiastadion an. © alle Bilder: DSSS/sampics

Erinnerungsfotos vor olympischer Kulisse © DSSS/sampics

Natürlich war auch "Jugend trainiert"-Maskottchen Young Star vor Ort und Anziehungspunkt für den Sportnachwuchs. © DSSS/sampics

Staffelstabübergabe von Berlin nach Hamburg: Björn Lengwenus nimmt stellvertretend für sein Bundesland den Staffelstab von Dr. Thomas Poller entgegen. © DSSS/sampics

Kristin Pudenz und Schüler*innen der Mary Poppins Grundschule strahlen mit der Silbermedaille um die Wette. © DSSS/sampics

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