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Eine Million ist das Ziel

Als sich kurz vor den Sommerferien fünf hessische Grundschulen auf Einladung des Schulamts Heppenheim zum „Jugend trainiert“-Grundschulwettbewerb im Weiherhausstadion Bensheim treffen, schließt sich ein Kreis. Denn schon der offizielle Auftakt des neuen Wettbewerbsformats fand letzten November in Hessen statt. Rund 300 Schulen führten seitdem den Grundschulwettbewerb durch. Doch das war erst der Anfang. Der Kreis soll zum Kreislauf werden, weiterwachsen und Jugend trainiert für Olympia & Paralympics nie da gewesene Teilnahmezahlen bescheren. Die Millionengrenze zu überschreiten, lautet das ambitionierte Ziel. Das wäre nicht nur ein Erfolg für die Deutsche Schulsportstiftung (DSSS), sondern auch gut für die beteiligten Kinder und Jugendlichen.

Von Kai Gemeinder

Am größten Schulsportwettbewerb der Welt nehmen schon jetzt jährlich rund 800.000 Schülerinnen und Schüler teil. In 26 olympischen, paralympischen und special-olympischen Sportarten treten Schulteams in mehreren Qualifikationsstufen gegeneinander an und ermitteln als schulsportliches Highlight des Jahres Bundessieger bei den Winter-, Frühjahrs- und Herbstfinals. Was in der über 50-jährigen Historie von „Jugend trainiert“ aber stets fehlte, war ein Wettbewerb für Grundschulen. Das hat sich im Schuljahr 2022/23 geändert.

Im Anschluss an die Auftaktveranstaltung des neuen Wettbewerbsformats im hessischen Dreieich – unter anderem im Beisein von Kultusminister Alexander Lorz und dem Vorstandsvorsitzenden der Deutschen Schulsportstiftung, Martin Schönwandt, – hat die DSSS bislang Schulen in Baden-Württemberg, Brandenburg, Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein besucht, um die Ausrichtung des „Jugend trainiert“-Grundschulwettbewerbs zu unterstützen und medial zu begleiten. Nun war abermals Hessen an der Reihe. (Hier geht's direkt zur Video-Zusammenfassung.)

„Der Grundschulwettbewerb ist ein toller Türöffner in den Sport mit vielfältigen Bewegungsformen und Bildungsaspekten“, erklärt Lehrer-Trainer Dominic Ullrich, der die 52 sportartübergreifenden Aufgaben aus acht Bewegungsfeldern federführend mitentwickelt hat. Um den Wettbewerb durchzuführen, wählen Schulen fünf dieser Aufgaben aus, die allesamt kooperativ im Team zu bewältigen sind.

In Bensheim sind dies „Slalom mit Schläger und Ball“, „Eistüten-Staffel“, „Doppelzweier“, „Ballsammler“ und „Seil-Schwingen“, wobei sich 20 Teams aus fünf Schulen den Herausforderungen stellen. Zum gemeinsamen Sportfest der zweiten Klassen reisten die Nibelungenschule Viernheim, Christophorus-Schule Heppenheim, Wingertsbergschule Lorsch, Melampusschule Heppenheim und Pestalozzischule Lampertheim am 12. Juli in die größte Stadt an der Bergstraße. Insgesamt kamen im Weiherhausstadion 150 Kinder mit ihren Lehrkräften sowie Vertreterinnen und Vertretern des Schulamts Heppenheim, der Deutschen Schulsportstiftung und des Hessischen Kultusministeriums zusammen. 45 Helferinnen und Helfer von der Liebfrauenschule, der Schillerschule und vom Goethe-Gymnasium aus Bensheim waren an der Veranstaltung beteiligt. Für leuchtende Augen sorgten zudem das „Jugend trainiert“-Maskottchen Young Star und der Hessenlöwe.

„Wenn man neue Sportarten macht, kann man auch neue Freunde finden“

„Ich hab’s mir irgendwie nicht so groß vorgestellt“, gibt Lasse von der Pestalozzischule Lampertheim zu, während er sich beim Interview im Stadion umschaut. Wie der Zweitklässler erzählt, habe sich seine Schule im Vorfeld auf den Grundschulwettbewerb vorbereitet und die Aufgaben geübt. Ihm persönlich habe die „Eistüten-Staffel“ am meisten Spaß gemacht. Weshalb Sportfeste wie das in Bensheim – vom Bewegungsaspekt einmal abgesehen – so wichtig sind, unterstreicht Lasse dann mit folgender Aussage: „Wenn man neue Sportarten macht, kann man auch neue Freunde finden. Das finde ich am Sport so cool.“

Greta von der Wingertsbergschule Lorsch gefällt der Sporttag ebenfalls: „Ich mag Sport. Ich finde es gut, dass es jetzt den Grundschulwettbewerb gibt.“ Auch an ihrer Schule hatte man sich bestens vorbereitet – und das nicht nur sportlich, sondern auch optisch: Klassenlehrerin Christine Rettig hatte für den Tag in Bensheim individualisierte T-Shirts anfertigen lassen. Auf der Vorderseite sind die Namen der Kinder zu lesen, auf der Rückseite die jeweilige Teambezeichnung: die wilden Wölfe, schwarzen Pumas und starken Löwen.

Wie Lasse und Greta sind auch alle anderen Kinder mit Begeisterung bei der Sache und absolvieren mit großer Einsatzfreude die Teamaufgaben, während sie sich gegenseitig anfeuern. Deshalb ist Dominic Ullrich, Entwickler des Grundschulwettbewerbs und Vorstandsmitglied der Deutschen Schulsportstiftung, überzeugt: „Das ist genau das richtige Format. Wir warten auf die eine Million: Eine Million Kinder und Jugendliche, die wir mit ‚Jugend trainiert‘ insgesamt bewegen können. Und da wird der Grundschulwettbewerb einen ganz großen Beitrag zu leisten.“

„Wir möchten viele Anreize schaffen“

Neben Dominic Ullrich ist auch Philipp Schiemann aus dem Referat Schulsport des Hessischen Kultusministeriums vom ersten bis zum letzten Moment vor Ort. Der studierte Sport- und Biologielehrer freut sich, dass „Jugend trainiert“ nun endlich auch für die jüngsten Schülerinnen und Schüler zugänglich ist: „Neben dem normalen Schulsport finden wir hier mit solch attraktiven Angeboten nochmal eine weitere Möglichkeit, die Kinder in Bewegung zu bringen. Gerade nach dieser schwierigen Zeit in der Vergangenheit möchten wir viele Anreize schaffen. Und das jetzt eben auch für die Grundschulen.“

Grundsätzlich lässt sich der Wettbewerb bequem an der eigenen Schule – sei es im Sportunterricht oder im Rahmen eines Sporttags unter Beteiligung mehrerer Schulklassen, Jahrgangsstufen oder der ganzen Schülerschaft – durchführen. Wer möchte und den Aufwand nicht scheut, kann sich aber auch – so wie in Bensheim – mit mehreren Schulen zusammenschließen und ein gemeinsames Sportfest ausrichten, bei dem Teams aus unterschiedlichen Schulen mit- und gegeneinander antreten. In diesem Format ähnelt der Grundschulwettbewerb etwas mehr seinem „älteren Bruder“, dem klassischen Schulsportwettbewerb Jugend trainiert für Olympia & Paralympics.

Die ersten Schritte auf dem Weg zur magischen Grenze von einer Million Teilnehmenden pro Jahr sind gemacht. Im nächsten Schuljahr beginnt der Kreislauf von Neuem, verbunden mit dem Ziel, möglichst viele Schülerinnen und Schüler an Sport und Wettbewerb heranzuführen, um sie „zu bewegen, begeistern, bilden und binden“, wie Dominic Ullrich immer wieder betont. Und um irgendwann die Millionengrenze zu überschreiten.

 

Ihr möchtet euch im neuen Schuljahr auch am „Jugend trainiert“-Grundschulwettbewerb beteiligen?

Hier geht’s zur Anmeldung. Dort könnt ihr auch den Wunsch äußern, dass die Stiftung euren Sporttag besucht, medial begleitet und kleine Geschenke für alle Kinder mitbringt.

Alle bisherigen Videos zum Grundschulwettbewerb findet ihr auf unserem YouTube-Kanal.

Spielerisch, sportlich und spannend geht es beim "Jugend trainiert"-Grundschulwettbewerb in Bensheim zu. Lasse (links im Bild) fiebert mit.

Und alle haben Spaß, wie man den Schüler*innen aus Lampertheim deutlich ansieht. Am Ende werden sie den 2. Platz belegen.

Die "Eistüten-Staffel" hat Lasse besonders gut gefallen.

Dominic Ullrich, Vorstand Deutsche Schulsportstiftung, (links) und Philipp Schiemann, Hessisches Kultusministerium, (Mitte) übernehmen am Ende die Siegerehrung.

Grund zum Jubeln: Am erfolgreichsten sind im Schulvergleich die Teams der Wingertsbergschule Lorsch.

Für die Kinder der besten drei Teams gibt es das "Jugend trainiert"-Maskottchen als Kuscheltier. Urkunden und ein kleines Präsent erhalten aber alle teilnehmenden Schüler*innen.

Besonders beliebt: Fotos mit dem Hessenlöwen und Young Star

Und eine Umarmung gibt es noch gratis obendrauf. © alle Fotos: DSSS/sampics

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